Hier werden einige Informationen über den umstrittenen Kraftstoff E10 aufgeführt!

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E10

Fast schon als Geheimtipp unter der Hand wurden die Adressen von Tankstellen gehandelt, die angeblich noch veteranenschonenden, guten alten "Normal"- Treibstoff ROZ 91 verkaufen. Die vorsorglichen Pfleger nahmen weite, komplizierte Anfahrtswege und Zeitverlust in Kauf um ihren Fahrzeugen Schonung zukommen zu lassen. Wie bitter die Erkenntnis genarrt worden zu sein: Seit mindestens drei Jahren gibt es bei uns das ehemalige "Normalbenzin" ROZ 91 nicht mehr, es sei denn man hat sich einen Kanister davon noch aufgespart. Preisgleich gibt es die Benzinsorte "Super" mit 95 Oktan und die wird auch von den Pumpen ROZ 91 abgegeben. Sicherlich manchmal für Autos aus den Dreissigern die damals für Treibstoffe mit ROZ 74 ausgelegt waren schwerer verträglich und schon gar nicht erforderlich.

Möglich ist das nur weil "besseres" Benzin verkauft werden darf, die Oktanangabe ist ein Mindesterfordernis. Das Super 95 ist aber zugleich auch ein E 5 Treibstoff, das heißt, dass bis zu 5 Prozent Ethanol ("Bioethanol", C2H6O) beigemengt ist. Damit fahren wir schon eine ganze Zeit und weil viele das gar nicht wissen sind auch wenige Probleme damit bekannt geworden. Im Oktober 2012 soll das anders werden: Da bekommt man das Benzin "Super" ROZ 95 nur mehr als E 10. Der Ethanolgehalt beträgt dann bis zu 10 Prozent. Das Ethanol wird in Österreich in Pischelsdorf zur Zeit aus Getreide hergestellt und ist ein Alkohol, der bei seiner Verwendung als Treibstoff sich sehr ähnlich wie das aus Erdöl gewonnene Benzin (ein Gemisch aus ringförmigen Kohlenwasserstoffen und Kohlenwasserstoffketten) verhält. Bei seiner Verbrennung aber logischerweise nur das CO2 in die Umwelt abgibt, das vorher von den Pflanzen aus denen es gewonnen wird, gebunden war. An sich eine positive, erwünschte Sache, wenn da nicht das Chaos wäre, das wir eben in der Bundesrepublik Deutschland mit verfolgen können. Wer garantiert, dass die Beimengung von Ethanol alten Motoren nicht schadet ? Ein ähnliches Theater wie bei der damaligen Auflassung von verbleiten Benzinen scheint vorprogrammiert. Auch damals wollten die Erdölkonzerne nicht einmal sagen ab wann und wo Benzin für Automobile mit Bleitetraäthyl zur Hebung der Klopffestigkeit (Oktanzahl) beigefügt worden ist. Das hätte der Verunsicherung sicherlich den Wind aus den Segeln genommen. Vielleicht aber wussten sie es auch nicht besser. Für Veteranenbetreiber war es damals länger nicht klar, dass die ganz Alten Blei im Benzin in ihrer Jugend nie bekommen hatten und erst recht nicht brauchen. Erst ab Mai 1939 war dem "Südbenzin" als Antiklopfmittel und Hebung der Oktanzahl Blei beigegeben worden. Nach der Kriegskatastrophe war dann bis 1963 (!) noch immer "bleifrei" (BV-ARAL) zu erhalten und in Verwendung. Für Motoren, die eine Dauerdrehzahl von über 4.000 UpM nicht schaffen, ist das Problem sowieso nicht relevant.

Wie schädlich ist nun E 10 wirklich für unsere alten Motoren ? Wenn man weiß, dass ab 1930 bis zu 30 Prozent Alkohol ("Sprit" hergestellt damals aus Kartoffeln) im Benzin-Benzolgemisch beigemischt war, das im Deutschen Reich an den Tankstellen zu kaufen gab, kann man recht ruhig bleiben. Die schwächlichen Papierdichtungen der Treibstoffversorgung unserer Liebkinder musste spätestens damals schon zerfressen worden sein und sind längst in Kupfer ersetzt. Wir sollten uns auf keinen Fall vom Angebot der Erdöllobby hinreißen lassen das Über-drüber-Super ROZ 98 oder gar 100 unseren alten Fahrzeugen zu verabreichen, welches bis auf weiteres ein E 5 Treibstoff bleibt. Denn dieses verbrennt noch heißer und ist sicher nicht die richtige Kost für ROZ 74 Motoren.

E10 - Benzin-Enquete - was auf uns zukommt

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der von der Wirtschaftskammer und der AMV gemeinsam veranstalteten E10 - Benzin-Enquete in der Wirtschaftskammer Österreich vom 18. April 2012 zur Ansicht und zum Download: E10-Nachlese